Nach der Niederlage in der Verlängerung im ersten Spiel in der Playoffserie gegen den UHC Winterthur United musste Einhorn am Samstagnachmittag zu Hause zwingend gewinnen, um ein drittes Spiel zu erzwingen und das vorzeitige Saisonende abzuwenden.
Die Rahmenbedingungen konnten nicht besser sein: Die Ehrethalle war seit langer Zeit wieder einmal gefüllt, und zwar richtig: 300 Zuschauer, darunter auch zahlreiche Anhänger von Winterthur, wollten sich die zweite Partie dieser spannenden Serie nicht entgehen lassen. Es war also alles angerichtet für ein packendes Duell - und genau das sollte es werden.
Das Heimteam schien jedoch nicht richtig bereit zu sein. Bereits nach 40 Sekunden kassierte man den ersten Gegentreffer und hatte auch danach Mühe, ins Spiel zu finden. Defensiv stand man zwar solid, leistete sich jedoch immer wieder unnötige Fehler im Spielaufbau. Die Gäste aus Winterthur wussten diese auszunutzen und erhöhten mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause auf 0:3. Sicherlich nicht das Startdrittel, welches sich die Hausherren vorgestellt hatten.
In der Garderobe schienen dann die Hünenberger die richtigen Worte gefunden zu haben. Dem Heimteam spielte dabei auch sicherlich in die Karten, dass ein Winterthurer gleich zu Beginn auf der Strafbank Platz nehmen musste. Knapp 20 Sekunden brauchte Hünenberg, ehe Rüegger den ersten und viel umjubelten Treffer für Einhorn erzielen konnte. Nun drehte das Spiel plötzlich, Einhorn war aktiv, agil, zielstrebig und mit viel Zug aufs Tor. Vergessen waren die ersten zwanzig Minuten. Nach 25 Minuten spielte Hocher von hinter dem Tor Schönenberger frei und dieser schlenzte den Ball in den Winkel zum Anschlusstreffer. Kurz nach Spielmitte eroberte Andreoli den Ball in der Mitte, legte quer auf Gerig und dieser vollendete souverän zum Ausgleich. Die Halle kochte nun. Und es kam noch besser für das Heimteam. Nach einem Schuss von Eberle stocherte Kilchmann den Ball in die Maschen. 36 Minuten waren gespielt, Einhorn führte und machte innerhalb von einer knappen Viertelstunde den Rückstand wett. Spannung pur also für den Schlussabschnitt.
Es wurde nun etwas ruhiger, beide Teams wussten, um was es geht. Das heisst nicht, dass es keine Offensivaktionen mehr gab, das Risiko wurden nun aber etwas dosiert. Trotzdem wurde es auf beiden Seiten immer wieder gefährlich, und einer dieser Aktionen führte zum Ausgleich der Gäste. Auf der Uhr waren noch 11 Minuten, die Schlussphase versprach also ultimativen Nervenkitzel. Doch die ganz grossen Chancen blieben aus oder wurden von den beiden Torhütern zu Nichte gemacht. So schienen sich alle in der Halle bereits auf die Verlängerung einzustellen, als die Gäste einen letzten Angriff lancierten und zwölf Sekunden vor Schluss tatsächlich den entscheidenden Treffer erzielen konnten. Unheimlich bitter für Einhorn, denn danach blieb keine Zeit mehr zum Reagieren und die Serie und damit auch die Saison waren schlagartig vorbei.
Die Gäste aus Winterthur feierten nicht nur den Sieg dieser Partie und der Playoffserie, sondern gleichzeitig auch den Aufstieg in die 1. Liga. Da sich bereits vor der Saison eine Mannschaft aus der 1. Liga zurückgezogen hat, war schon vor den Playoffs klar, dass der beste Gruppensieger nach erfolgreicher Playoffserie direkt aufsteigen würde. Genau dies traf auf Winterthur zu und so können wir herzlich gratulieren zum Aufstieg und uns für die grossartigen zwei Spiele bedanken.
Für Einhorn endet somit die Saison nach zwei Playoffspielen. Dass man überhaupt so weit kommen würde, hätten dem Team von Martin Christen zu Beginn dieser Spielzeit wohl die wenigsten zugetraut. Doch trotz kleinem Kader hat man es auch dank der Unterstützung von zahlreichen U21-Junioren in den Trainings und Spielen geschafft, an der Spitze mitzuspielen. Über längere Zeit grüsste man sogar vom Leaderthron. Erst nach einer kurzen Baisse verlor man den Platz an der Spitze, konnte sich aber schlussendlich auf dem zweiten Platz klassieren und in den beiden Playoffspielen noch einmal zeigen, was in dieser Mannschaft steckt.
An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich für die Unterstützung während der Saison 2022/2023. Bis bald und Hopp Einhorn!
Einhorn Hünenberg - UHC Winterthur United 4:5 (0:3, 4:0, 0:2)
Turnhalle Ehret, Hünenberg. 300 Zuschauer. SR Bieli/Flury.
Tore: 1. J. Kuhn (C. Holenstein) 0:1. 16. J. Grin 0:2. 17. E. Beck (C. Kühne) 0:3. 22. D. Rüegger (R. Andreoli) 1:3. 26. R. Schönenberger (M. Hocher) 2:3. 32. D. Gerig (R. Andreoli) 3:3. 36. S. Kilchmann (L. Eberle) 4:3. 48. E. Beck 4:4. 60. C. Holenstein (M. Schwerzmann) 4:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Einhorn Hünenberg. 2mal 2 Minuten gegen UHC Winterthur United.
Einhorn Hünenberg: Crapanzano (ab 21. Minute), Zurfluh, Strebel L., Hübscher, Hocher, Eberle, Gerig, Grüter M., Kilchmann, Murer, Andreoli, Schönenberger, Stocker, Strebel B., Gwerder, Ottiger, Grüter T., Rüegger, Ammann.
Bemerkungen: 33. Timeout Winterthur. 59. Timeout Einhorn Hünenberg. Einhorn ohne Barmettler, Wismer.